Ortsfamilienbuch Schnellwalde (Kirchspiel)

Das Kirchspiel Schnellwalde liegt im Süden des ostpreußischen Landkreises Mohrungen, an dessen Grenze zu den Kreisen Rosenberg im (Süd-)Westen und Osterode im Osten und besteht aus insgesamt 25 Ortschaften, Gutsbezirken und Vorwerken. Eingeteilt ist das Kirchspiel in sechs „Schulsozietäten“, also Schulgemeinden mit jeweils einem Schulort und den dazugehörigen Ortschaften. Diese Schulorte sind im 18. und 19. Jahrhundert neben dem Kirchort Schnellwalde noch Weepers, Dittersdorf, Kerpen, Auer und Groß Karnitten. Zumindest im Fall von Auer und Dittersdorf handelt es sich außerdem um ehemals eigenständige Kirchengemeinden, die wohl erst 1648 nach Schnellwalde eingepfarrt worden sind, nachdem die eigenen Kirchen zu baufällig waren und nicht ersetzt wurden.

Die Überlieferung von Personenstandsunterlagen für dieses Kirchspiel ist eher dürftig: Standesamtsunterlagen von Schnellwalde existieren nicht mehr, Kirchenbücher sind nur für die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts vorhanden (Taufen 1757-1792 und Eheschließungen 1758-1768). Allerdings sind verschiedene Schul- und Kirchenunterlagen wie Seelenlisten, Wählerlisten und Rechnungsbücher überliefert, aus denen sich zumindest ein Teil der Kirchspieleinwohner und deren familiären Verhältnisse für das 19. Jahrhundert rekonstruieren lassen.

In diesem OFB werden zunächst die Seelenlisten von 1844, 1845 und 1854, die für alle Orte vollständig vorliegen, eingearbeitet. Spätere Listen umfassen teilweise nur noch die Haushaltsvorstände. Die Seelenlisten sind von dem jeweiligen Lehrer einer Schulsozietät geführt worden, so dass sie nicht nur vom Umfang her recht unterschiedlich ausfallen, sondern auch, was Sorgfalt und Lesbarkeit angeht. Insbesondere die Schreibung der (Nach-)Namen variiert je nach Schreiber mehr oder weniger stark, der gleiche Name kann auch vom selben Schreiber im selben Dokument sowohl innerhalb eines Wohnortes als sogar innerhalb einer Familie unterschiedlich geschrieben worden sein. Daher sind für das OFB einheitliche Sortiernamen gewählt worden, deren Schreibung sich hauptsächlich an den Wählerlisten des späten 19. Jahrhunderts und erhaltenen Standesamtsunterlagen aus der näheren Umgebung orientiert.

Hinsichtlich der konfessionellen Zusammensetzung lässt sich feststellen, dass der überwiegende Teil der in den Listen erfassten Personen evangelischer Konfession ist, nämlich insgesamt 4357 Personen. Dagegen werden insgesamt nur 42 Personen als katholisch geführt und eine Familie mit sieben Personen als jüdisch.

Bitte und Hinweise

Die im Ortsfamilienbuch aufgeführten Daten wurden von mir sorgfältig erfasst und geprüft. Trotz aller Bemühungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Fehler eingeschlichen haben. Um das OFB zu verbessern, sind Hinweise zu fehlerhaften Einträgen sowie Ergänzungen mit Quellenangabe stets willkommen.