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Ortsfamilienbuch SandstedtDer Autor dieses OFB Johann Wellmann ist am 07.11.2022 im Alter von 94 Jahren verstorben.
Die Weiterbearbeitung hat Holger Wittkowski übernommen.
In der Osterstader Marsch, unmittelbar an der Weser gelegen liegt der Ort Sandstedt, im plattdeutschen auch als „Sandst“ gesprochen. Seit der Gebietsreform in Jahre 1968 ist Sandstedt mit den Orten Offenwarden, Rechtenfleth sowie Sandstedter Moor, Rechtenflether Moor und Wersabe zur Einheitsgemeinde Sandstedt zusammengelegt. Seit 1974 Samtgemeinde Hagen. Wer nach Sandstedt kommt, sieht schon von weitem den gedrehten Turm der evangelisch-lutherischen St.-Johannis-Kirche. Sie hat ihren Namen nach Johannes dem Täufer. Die erste Kirche in Sandstedt wurde zwischen 1043 und 1059, zur Zeit des Bremer Erzbischofs Adalbert des Großen, als Tochterkirche von Bramstedt gegründet. Bis 1419 befand sich die Kirche direkt an der Weser. Wegen fortschreitender Landabbrüche am rechten Weserufer musste der Deich 1420 zurückgenommen und ein Teil des Dorfes mit der Kirche aufgegeben werden. Der Bau des Turmes wurde 1583 begonnen und 1613 mit der ca. 60 m hohen hölzernen Spitze vollendet. Die 3 Glocken im Kirchturm hängen im hölzernen Glockenstuhl im letzten Geschoss des gemauerten Turmes in ca. 22 m Höhe. In halber Höhe im Westmauerwerke befinden sich 6 Wappen aus der Erbauungszeit, darunter das Wappen des Propstes und des Vogtes, an der Südseite eine Sonnenuhr von 1719. Zwischen 1420 und 1450 wurden die Wände flächendeckend bemalt. Von dieser äußerst bedeutungsvollen monumentalen Malerei haben sich lediglich Fragmente erhalten, die 1939 freigelegt und von 1997 bis 2002 aufwändig restauriert wurden. Die Kanzel ist eine schöne manieristische Arbeit des Oldenburger Bildhauers Brun Jacupen aus dem Jahre 1600 und stellt das Leben Jesu – Verkündigung, Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt – dar. Der Taufständer wurde 1674 von dem Zimmermeister Johann Moller im Stil der Kanzel gearbeitet. Das Relief der Taufe Jesu ist Vorlage des modernen Kirchensiegels. Der ursprüngliche Deckel ging verloren. Das Altarretabel wurde wahrscheinlich von dem Bildhauer Jacob Helmerß um 1700 geschnitzt und 1962 rekonstruiert. Eine Kuriosität sind die zwei liegenden Evangelisten Lukas (mit dem Stier) und Johannes (mit dem Adler), während Markus (Löwe) und Matthäus (Engel) traditionell dargestellt wurden. Die Ölbilder – Kopien nach van Dyck und Rubens- sind Hinzufügungen des 18. Jhdts. Die Orgel war ursprünglich ein Werk von Behrend Huß aus Glückstadt und seinem Gesellen Arp Schnittger , aber lediglich der Prospekt von 1671/1680 ist erhalten geblieben und wurde 1963 rekonstruiert. Die eisernen Radleuchter aus der 2. H. des 19. Jhdts., die 1939 verschrottet worden waren, wurden 2002 nach historischen Fotos sowie den in einer vermauerten Wandnische aufgefundenen vier Wandleuchtern rekonstruiert. © Alle Rechte an den Daten bei Johann Wellmann 28790 Schwanewede. Das vorliegende Ortsfamilienbuch soll eine Hilfe für den Ahnenforscher sein. Die Grundlagen für diese Datenbank, in der ca. 16000 Personen erfasst sind, bilden die mit dem Genealogieprogramm GEN-Pluswin erfassten Daten der Kirchengemeinde St. Johannes in Sandstedt. Diese OFB ist auch als CD unter vorstehender Adresse erhältlich |
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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Sandstedt: 14.04.2023 |