Ortsfamilienbuch Reinsdorf und Maasdorf

Die Ortschaften Reinsdorf und Maasdorf befinden sich südlich der Stadt Köthen. Informationen über ihre Bewohner findet man unter anderem in diesen Archiven

1. Archiv der evangelischen Landeskirche Dessau-Roßlau
Hier werden die originlen Kirchenbücher aufbewahrt.

2. Landesarchiv Sachsen Anhalt in Dessau Roßlau
Hier finden sich in Gerichtsbüchern, Landregistern und Gutsarchiven Informationen zu Reinsdorfer und Maasdorfer Bewohnern, die oft weiter in die Vergangenheit reichen als die Kirchenbücher.

Die Adelsfamilie Von dem Werder besaß um 1640 beide Dörfer. Bekanntester Vertreter dieser Familie ist Dietrich von dem Werder. Er war Feldherr im 30jährigen Krieg und Berater des Köthener Fürsten in Kriegsangelegenheiten. Später war er als bedeutender barocker Dichter und Übersetzer tätig. Er war Mitglied in der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ zu Köthen. Ziel dieser Gesellschaft war die Erhaltung und Pflege der deutschen Sprache. Dietrich von dem Werder ließ auch das Reinsdorfer Schloss erbauen, Leider ist dieses nach mehreren Beistzerwechseln verwahrlost und zur Ruine verfallen, bis es nach einem Brand nach 2000 dann ganz abgerissen wurde. Es hätte verdient, als Denkmal gepflegt zu werden.
Nachfolgende Besitzer waren die Adelsfamilien von Wülcknitz, nach deren Aussterben wechselnde adelige und bürgerliche Besitzer.
Beide Dörfer hatten jeweils eine Kirche, aber immer einen gemeinsamen Pastor.

In der weltlichen Verwaltung gehörten Reinsdorf und Maasdorf zu den Werderschen Gerichten zu Reinsdorf,später  zum Justizamt Reinsdorf, nun zur Stadt Südliches Anhalt.

Reinsdorf, ein Kirch- und Pfarrdorf, 2 Std. südlich von Köthen an der Straße nach Halle gelegen. Hat außer dem herzoglichen Gute 40 Höfe, 252 Einwohner, unter denen sich 2 Bauern, mehrere Kossathen und Handwerker befinden. Früher wohnte hier auch eine jüdische Familie. Die Kirche mit einem ziemlich hohen und schönen Turm (mit 2 Glocken) zählt zu den besseren des Landes, ist etwa 100 Jahre alt und nicht eben reich. In ihr befindet sich das Familienbegräbnis der früheren Gutsbesitzer von Wülcknitz.

Maassdorf, (gewöhnlich und ehemals Maaster) ein großes Kirchdorf, die Tochterkirche von Reinsdorf, mit 38 Höfen, 279 Einwohnern, unter denen 6 Ganzspänner, 3 Halbspänner und 36 Handwerker sind. Die Kirche liegt mitten im Dorfe, hat einen schönen Turm und seit 1828 eine Orgel. Die kirchlichen Geschaäfte versieht nicht der hiesige Schullehrer sondern der von Reinsdorf. Bei dem Dorfe ist eine Windmühle, in demselben eine Roßölmühle.
        Heinrich Lindner: Geschichte und Beschreibung des Landes Anhalt, bei Chr. G. Ackermann, Deßau 1833.

In der kirchlichen Verwaltung gehören Reinsdorf und Maasdorf zum Kirchenkreis Köthen., Pfarramt Görzig.

Das Kirchspiel Reinsdorf mit dem Filial Maasdorf wird seit der Vakanz 1954 von Görzig verwaltet, dem es schon vor 1572 mal angehört hat. Von Reinsdorf verwaltet wurde 1923 bis 1949 Hohnsdorf. 1924.1933 auch Baasdorf..Die Kirche Reinsdorf ist 1856 umgebaut worden, die Kirche Maasdorf erhielt 1746 einen neuen Turm und wurde 1902 durch einen Neubau ersetzt, der am 7.9. eingeweiht wurde. Das Pfarrhaus hat 1880 einen Gemeindesaal erhalten.
              Herrmann Graf: Anhaltisches Pfarrerbuch, Landeskirchenrat der ev. Landeskirche Anhalts, Dessau 1996

Für das Ortsfamilienbuch ist beabsichtigt, neben den Kirchenbüchern auch die Archivalien zu berücksichtigen, die die Zeit vor den Kirchenbüchern betreffen.

Zur Zeit ( 2023 ) ist das erste Kirchenbuch ( 1676-1732) ausgewertet. 

Die Bearbeitung der anderen Kirchenbücher wird zunächst zurückgestellt. Sollte sich jemand für die Weiterführung interessieren, wird er die notwendige Unterstützung von mir bekommen.
Die Schreibweise der Bewohnernamen wurde versuchsweise so belassen, wie sie in dern Geburtseinträgen zu finden sind. Einträge für gleiche Namen können dieselbe oder eine unterschiedliche Person betreffen. Weil in den Familien die Vornamen meist vererbt wurden, haben die Familienmitglieder oft gleiche Namen. Nicht immer ist die Zuordnung eindeutig. Weiterhin können auch Lese- sowie Schreibfehler enthalten sein. Schrittweise werden hier bei neuen Erkenntnissen Verbesserungen vorgenommen.

Es empfiehlt sich immer, die Quellen selbst zu überprüfen. Sollten Fehler gefunden werden, werden diesbezügliche Hinweise gern entgegengenommen und eingearbeitet.