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Ortsfamilienbuch Läsgen

Liegt der Kreis Grünberg allzusehr im nördlichsten Zipfel der Provinz Schlesien, wie Oberpräsident von Merkel meinte, so liegt Läsgen im nördlichsten Zipfel des Zipfels. Geht man ein Stück weiter Oder abwärts bis zur Blauen Taube, dann steht man an der Stelle "wo des Oderstromes Welle, Schlesien grüßt zum letztenmal", diesmal aber zum allerletztenmal! Nachdem sie es schon zweimal vorher getan hatte und sehnsuchtsvoll zurückgekehrt war.
Läsgen liegt malerisch am Steilabfall des Grünberger Höhenrückens. Der fruchtbare Oderboden liegt frei zu Tage. Das ergibt eine veränderte Pflanzenwelt. Statt dunkler Kiefern schmückt die Höhen herrlicher Buchenwald. Verschiedene Eichen und Buchen, die zum Teil frei auf den Wiesen der Oderniederung stehen, zeigen einen wundervoll gleichmäßigen Wuchs und haben weit herunterhängende Äste. Besonders reizvoll ist der in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts angelegte Schloßpark, der eine Reihe prachtvoller Eichen bis 7u 6,30 m Umfang enthält. Von der großen Fichte, die 3,10 m Umfang hat, schrieb Dr. I:Curt Gruhl: "Sie gehört zu den eindrucksvollsten Naturdenkmälern, die ich kenne. Man muß im Dämmerlicht ihrer tief herabhängenden Krone gestanden und an dem riesigen Stamm emporgeblickt haben, um das zu begreifen."

Schon der Dorfeingang von Läsgen mutete an wie der Übergang in eine andere Welt. Der alte Oderarm, die Häuschen, die sich so vollkommen in die Landschaft einfügen, all das zusammen erklärt, weshalb der mit poetischen Vergleichen sonst sehr sparsame August Förster Läsgen als ein Juwel bezeichnete. Im Walde liegt die schlichte Gruft der Familie von Schierstaedt, im schon erwähnten Park deren Schloß. (das Schloß ist seit 1945 nicht mehr vorhanden)

Der Ortsname Läsgen soll, meinte Förster, soviel wie Wäldchen bedeuten. Das Dorf ist alt. Im Glogauer Register von 1305 ist es unter dem Namen "Laz" genannt. Es hatte damals statt Getreide einen Geldzins von 8 Scoti zu zehnten. Der damalige Besitzer heißt in einer Urkunde Heinrichs III., von 1302 Dytherich von Sydlisz, in einer anderen von 1307 Theodoricus de Syglitz.

In kirchlicher Hinsicht gehörte Läsgen immer zu Großlessen. Die Bewohner traten durchweg zur Reformation über und hielten sich zur Zeit der Gegenreformation durchweg zur Grenzkirche die in Schlesisch-Nettkow (damals Polnisch-Nettkow). Dort war sie auch bis zuletzt eingepfarrt. 1900 gab es dort neben 630 Evangelischen einen Katholiken. Er gehörte kirchlich zu Großlessen. Im Reformationszeitalter und wahrscheinlich auch noch später gehörte es der Familie von Rothenburg, beim Beginn der Gegenreformation Wenzel Rudolf von Stentzsch auf Prittag, 1681 Johann von Arnold. Seitdem blieb es mit Großlessen in einer Hand. 1844 kaufte es der Freiherr von Kottwitz für 66 700 Taler. Die Abseitslage hat Läsgen sicher bei Kriegswirren mancherlei unliebsamen Besuch erspart. Aber während des Siebenjährigen Krieges hat es doch einmal schreckensvolle Stunden für Läsgen und Großlessen gegeben, als der Premierleutnant von Pfaffius mit 150 Mann beide Orte heimsuchte. Am 27. Oktober 1760 hatte er die Grünberger drangsaliert und ausgeplündert. Dann war er nach Großlessen und Läsgen gezogen. Alle Bauern, die er auf ihrer Fahrt zum Markt in Grünberg traf, wurden unterwegs ausgeplündert. Wer sich auf dem Felde blicken ließ, wurde mit Aufspießen bedroht. In Läsgen und GroßLessen und Treppeln wurden die Fensterscheiben zerschlagen, die Türen aus ihren Haspen gerissen. Schließlich wurden 14 Pferde, 39 Ochsen, 34 Kühe, 9 Stück Jungvieh und 182 Schafe von ihnen weggetrieben.
Die Bewohner von Läsgen und Großlessen hielten ihre Bedränger für Kosaken. Später erfuhren sie, daß es eine aus Polen bestehende Räuberbande war, deren Anführer von Pfaffius im nächsten Jahre von den Russen in Königsberg wegen verräterischer Umtriebe gehängt wurde.

Quellen:
  1. Kirchenbuchduplikat 1835-1860
  2. Standesamt Groß Lessen 1874-1909
  3. Grundbuchakten des Ortes


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Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an den Bearbeiter dieses Ortsfamilienbuches:
Uwe Naschke