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Ortsfamilienbuch Kölschhausen, Dreisbach, Niederlemp, Breitenbach und Bechlingen
Anmerkung:
Das "Online-Ortsfamilienbuch" Kölschhausen, Dreisbach, Niederlemp, Breitenbach und Bechlingen wird ab September 2018 von Herrn Hans-Jürgen Koob [hj.koob(at)t-online.de] aus Solms-Burgsolms (Hessen) ergänzt bzw. fortgeführt.
Die vorgenannten Ortschaften wurden nach der Einführung der Reformation (1566) zu einem „Kirchspiel Kölschhausen“ zusammengefasst. Sie waren Teil der Grafschaft Solms-Braunfels und gehören, nach mehreren politischen und kirchlichen Neuordnungen, heute der „Evangelischen Kirche im Rheinland“ an. Die Bevölkerung war in dem von mir erfassten Zeitraum durchweg evangelisch. Aus diesem Grund habe ich auf die Religionsangabe verzichtet. Bei den wenigen Personen katholischer Religion, es waren meist Fremde bzw. Durchreisende, habe ich einen entsprechenden Hinweis auf die Religionszugehörigkeit angebracht.
Die Gebietsreform 1977 veränderte nicht die kirchlichen, sondern nur die kommunalen Verwaltungsgrenzen. So wurde „Bechlingen“ ein Stadtteil von Aßlar, während die restlichen Ortschaften (Kölschhausen, Dreisbach, Niederlemp und Breitenbach) Ortsteile der Großgemeinde Ehringshausen wurden. Gemeinsam gehören sie dem ebenfalls neu geschaffenen Lahn-Dill-Kreis mit dem Hauptverwaltungssitz in Wetzlar an.
Weitere geschichtliche Einzelheiten, Aussagen über die heutigen Verhältnisse sowie detaillierte Lagebeschreibungen und Fotos können aus den umfangreichen Internet- Veröffentlichungen entnommen werden (siehe beigefügte Links).
Welchen Zeitraum umfasst das Kirchenbuch?
Die Kirchenbücher des Kirchspiels Kölschhausen beginnen um +/- 1700 und wurden von Pfarrer Caps (Kaps) angelegt. Alle Daten aus der „Vorkirchenbuchzeit“ sind von verschiedenen Einwohner- und Mannschaftslisten aus dem fürstlichen Archiv in Braunfels und Nachweisen aus Staatsarchiven entnommen worden. Die vollständige Auswertung der Kirchenbucheintragungen erfolgte bis zum Jahr 1899 (nur tlw. mehr).
Nach Einführung der Standesämter (Personenstandsregister ab 01.10.1874) haben die Angaben in den Kirchenbüchern nur noch internen, kirchlichen Charakter. Maßgebend sind die Angaben beim jeweiligen Standesamt. Sie können in Hessen in den Gemeinde-, Stadt- oder Staatsarchiven eingesehen und für die Familienforschung genutzt werden.
Allgemeines zur Auswertung der Kirchenbücher
Bei einer früheren Restaurierung des ersten Kirchenbuches wurden die ersten Seiten vertauscht bzw. nicht in der richtigen Reihenfolge erneut eingebunden. Daher ist das tatsächliche Geburtsjahr heute nicht immer sicher zu entnehmen. In vielen Fällen konnte auf die Konfirmationseintragung oder auf die Altersangabe im Sterberegister zurückgegriffen werden. Auch das Konfirmationsregister ist nicht immer vollständig bzw. es fehlen zwischenzeitlich mehrere Jahrgänge.
Weitere falsche Einbindungen, 2 Seiten im Taufregister Bechlingen (1838 – 1844) sowie 3 Seiten im Sterberegister Kölschhausen (1841 – 1845) konnten dagegen sicher erkannt und ausgewertet werden.
Zwischen den ansonsten eher nüchternen KB-Eintragungen wurden gelegentlich besondere örtliche Ereignisse durch den eintragenden Pfarrer festgehalten. Sie wurden teilweise in wörtlicher Rede übernommen, um Sprache und Denken der jeweiligen Zeit wiederzugeben.
Die richtige Schreibweise des Familiennamens ist und bleibt immer ein Problem. Sie änderte sich oft für ein und dieselbe Person bei jeder neuen Eintragung; besonders bei einem Pfarrerwechsel. Ich habe mich daher bemüht, möglichst die heute übliche Schreibweise des Familiennamens zu übernehmen, damit Personen einer Familie auch in den Aufstellungen fortlaufend dargestellt werden. Andere Schreibweisen habe ich in der Spalte „Bemerkungen“ dargestellt. Umgekehrt wurde bei den Paten die im Kirchenbuch eingetragene Schreibweise erfasst und die heutige in Klammern hinzugefügt.
Beispiele für unterschiedliche Schreibweisen eines Familiennamens:
1.) Der Familienname wurde in alten Verzeichnissen und Listen aus dem fürstlichen Archiv in Braunfels einheitlich mit "C l o ß" angegeben. Später verlor das "s bzw. ß" am Ende eines Namens/Wortes seine Bedeutung; das "C" am Anfang eines Namens wurde häufig durch ein "K" ersetzt. Einzelne Familien und Kirchenbuchführer verblieben nun bei der alten Schreibweise, andere wiederum passten sich den geänderten Bedingungen an. So gibt es heute eine Vielfalt der ursprünglichen einheitlichen Schreibweise. In der Region haben sich Cloos, Kloos, Klos, Klose, Klös und Clös erhalten. Im Telefonverzeichnis findet man zusätzlich noch Clos, Cloß, Cloes, Kloß und Klooß.
2.) Anmerkung: Der Familienname wurde in den Kirchenbüchern unterschiedlich eingetragen. Die Schreibweise wechselte häufig zwischen Eckarth, Eckerth, Eckart, Eckert, Eckhard, Eckhart und Eckhardt. Bis heute hat sich in der Region überwiegend die Schreibweise Eckhardt, aber auch Eckhard und Eckert erhalten.
3.) Der ursprüngliche Familienname Herpel wurde in den Kirchenbüchern von Erda und Kölschhausen (m.E. mundartlich bedingt) auch mit Herbel, Hörbel und Hörpel eingetragen. Zwischenzeitlich wurde am Schluss sogar noch ein zweites "L" angehangen.
4.) Die ursprüngliche Schreibweise Creuter, Creuther wechselte zu Kreuter und später zu Kräuter. Die beiden letzten Schreibweisen haben sich in der Region bis heute erhalten.
Weitergehende Einzelheiten über die Entstehung und Schreibweise der Vor- und Familiennamen habe ich im Vorwort meines „Online-Ortsfamilienbuches“ Wabern näher erläutert.
Grundsätzlich wurden auch alle Paten übernommen, da bedingt durch die häufige Namensgleichheit in früheren Zeiten oft nur so eine sichere Zuordnung zu einer Familie möglich war.
Bei den ersten Kircheneintragungen wurde im Tauf- bzw. Sterberegister häufig nur das Taufdatum bzw. der Tag der Beerdigung angegeben. In der Internet-Version werden diese Datumsangaben zunächst als Geburts- bzw. Todestag dargestellt. Erst in der Spalte “Bemerkung“ erkennt man an der taggleichen Angabe, dass es sich nicht um den Geburts- bzw. Todestag handelt. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt die Fälle, dass Geburt und Taufe am gleichen Tag erfolgten, z.B. bei Nottaufen oder die Beerdigung wegen einer Epidemie noch am Todestag erforderlich wurde. Aber das kam relativ selten vor.
Es ist für Familienforscher kein Geheimnis, dass das im Sterberegister eingetragene Alter häufig nicht stimmt. Haben die Hinterbliebenen dem Kirchenbuchführer unrichtige Angaben gemacht oder war es ein Rechenproblem? Auch bei meinem Ahnenprogramm (GES 2000, Version 2010) kann es zu einer leichten Abweichung kommen, wenn nur der Tag der Taufe oder des Begräbnisses bekannt ist. Das Programm errechnet dann das Alter bis zu diesen angegebenen Tagen. Auf die Übernahme der Todesursache bzw. Krankheitsbezeichnung im Sterberegister wurde verzichtet. Grund: Häufig stand: „Starb an einer unbestimmten Krankheit, gebrauchte keinen Arzt“ oder es wurden alte Krankheitsbezeichnungen vermerkt, die heute nicht mehr üblich sind. Auch die früheren Diagnosen sind nach heutigem Wissensstand ohnehin fraglich.
War die Zuordnung von Personen zu einer Familie zu unsicher bzw. gelegentlich unmöglich, so wurde ein entsprechender Vermerk angebracht.
Falls der Vorname oder Familienname aus den KB nicht zu ersehen war, ist NN eingetragen worden (NN = lat.: Nomen Nescio = Name mir nicht bekannt). Der Rufname wurde, soweit bekannt, durch Anführungsstriche gekennzeichnet.
Außereheliche Verbindungen (o-o) mussten aus programmtechnischen Gründen wie reguläre Eheschließungen dargestellt werden.
In eigener Sache
Trotz aller Mühe und Sorgfalt können Schreib- oder Übertragungsfehler nicht ausgeschlossen werden. In diesem Fall wäre ich für eine kurze Mitteilung dankbar. Auch Ergänzungen sind willkommen und können über Updates eingearbeitet werden.
Abschließend möchte ich mich bei Herrn Markus Will aus Bremen (früher Aßlar) für die Überlassung der Nachweise aus dem fürstlichen Archiv Braunfels und die gute Zusammenarbeit bedanken. Gleiches gilt auch für das Ehepaar Irene und Ulrich Krieger aus Edingen/Hessen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Dr. Metzing von der „Evangelische Archivstelle Boppard“, der mir nicht nur die Kirchenbuchkopien schnell und unbürokratisch zur Verfügung stellte, sondern sich auch bei der „Evangelischen Kirchengemeinde Kölschhausen“ für die Aufstellung des Ortsfamilienbuches persönlich einsetzte.
Kassel, den 17.02.2013
Karl-Heinz Witzel
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