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Familiendatenbank Jeßnitz

Die Familiendatenbank umfasst genealogische Daten der Orte Jeßnitz, Altjeßnitz und Bobbau neben ihren eingepfarrten Dörfern Muldenstein, Roßdorf, Salegast, Siebenhausen und Steinfurt. Da für die Gemeinde Altjeßnitz mit Muldenstein im Zweiten Weltkrieg nahezu alle Kirchenbücher vernichtet wurden, soll diese Datenbank auch dazu dienen, Daten zu Personen, die dort gelebt haben, aus den umliegenden Orten und anderen Quellen zu sammeln und dadurch Familiendatensätze und -zusammenhänge zu rekonstruieren. Ergänzende Informationen jeglicher Art sind deshalb sehr willkommen.

Die Ortschaften

Jeßnitz ist heute ein Ortsteil der Stadt Raguhn-Jeßnitz im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, welche als Einheitsgemeinde seit 2010 besteht und aus der Verwaltungsgemeinschaft Raguhn hervorging, zu der Jeßnitz seit 2005 gehörte. Der Ort liegt südwestlich von Dessau zwischen der Mulde und dem Spittelwasser, einem alten Seitenarm des Flusses, und ist dadurch häufig dem Hochwasser ausgesetzt. Erstmals wird Jeszant 1259 – später auch Jezaniz, Jessenitz, oder Geßnitz, zur Unterscheidung des benachbarten Altjeßnitz auch Neujeßnitz – urkundlich genannt; eine Erwähnung als Stadt erfolgt zuerst 1401. Schon 1263 ging Jeßnitz in askanischen Besitz über.

Das Rathaus wurde nach einem Stadtbrand 1768 neu gebaut, die Kirche St. Marien steht in ihrer heutigen Form seit 1871. Ihr romanischer Vorgängerbau erhielt 1831/32 einen neuen Turm, an den das jetzige Langhaus angebaut wurde. Vor der Reformation 1534 gehörte Jeßnitz zum Bistum Meißen. 1596 wurde die reformierte Religion im Fürstentum Anhalt eingeführt; die Mehrheit der Jeßnitzer Bewohner blieb aber lutherisch. Ein lutherischer Pastor wurde deshalb 1784 eingesetzt und blieb bis zur Einführung der Union 1827 im Amt. Zuvor gingen die Lutheraner der Gemeinde Jeßnitz nach Wolfen zum Abendmahl, die aus Bobbau nach Thurland.

1547    77 Bürger
1700    165 Bürger und über 50 Hausgenossen
1787    1531 Einwohner
1818    2237 Einwohner
1830    2315 Einwohner
1871    3616 Einwohner
1900    4647 Einwohner

1936 wurde Roßdorf nach Jeßnitz eingemeindet, welches bereits vorher nach Jeßnitz eingepfarrt war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1397 als Rosstorp. 1469 tauschte Fürst Georg I. von Anhalt die wüste Dorfstätte gegen das Dorf Kattewitz. Fürst Leopold I. von Anhalt-Dessau kaufte 1730 das Rittergut derer von Pfuhl und ließ es daraufhin zu einem Vorwerk ausbauen, das 1849 in Privatbesitz überging.

1787    61 Einwohner
1818    81 Einwohner
1830    76 Einwohner
1871    58 Einwohner
1900    82 Einwohner

Ebenfalls zu Jeßnitz gehört Salegast, das einst als Kirchdorf bestanden hat und heute den Auenwaldkomplex westlich des Muldelaufs zwischen Jeßnitz und Greppin bezeichnet. Lediglich Reste der Kirche und ein ehemaliges Forsthaus erinnern an die einstige Besiedlung. Der Ort wurde 1297 erstmals als Salgast erwähnt und kam 1573/74 durch Kauf in Anhaltischen Besitz. Später bestand anstelle der ehemaligen Wohnstätte ein fürstliches Vorwerk.


Bobbau, das mit seinen eingemeindeten Ortsteilen Siebenhausen und Steinfurt historisch immer zu Anhalt gehörte, ist seit 2009 ein Stadtteil der Stadt Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt. Das einst nach Jeßnitz eingepfarrte Kirchdorf hat seit 1935 eine eigene Parochie gebildet und ist heute Teil der Gemeinde Bobbau-Wolfen-Nord des Pfarramts Region an Mulde und Fuhne. Steinfurt wurde 1938 nach Jeßnitz eingepfarrt und 1961 nach Wolfen ausgemeindet.

Die Kirche in Bobbau wurde 1875 neu gebaut.

1787    335 Einwohner
1818    373 Einwohner
1830    432 Einwohner
1871    630 Einwohner
1900    983 Einwohner

Altjeßnitz liegt auf dem Hochufer am östlichen Rand des Muldetals und ist auch ein Ortsteil der Stadt Raguhn-Jeßnitz. Es gehörte bis 1815 zum sächsischen Amt Bitterfeld und kam anschließend zu Preußen. Auf drei Seiten ist es von ehemals anhaltischem Gebiet umschlossen. 1383 liest man erstmals Ald Jessnik. Bis ins 16. Jahrhundert hinein bestand der Turm einer ehemaligen Burg, an deren Stelle die von Reppichau, zu denen auch der Verfasser des Sachsenspiegels Eike von Repgow gehörte, ihren Wohnsitz errichteten. 1694 erwarb Hans Adam Freiherr von Ende das Rittergut und baute es zu einem Schloss mit Parkanlage um. Einer seiner Nachfahren ließ im 18. Jahrhundert einen Irrgarten aus Hainbuchenhecken anlegen, der bis heute besteht. Das Schloss wurde durch einen Brand 1946 zu großen Teilen zerstört und 1975 durch Sprengung endgültig abgetragen.

Die romanische Feldsteinkirche wurde nach Beschädigungen während des Zweiten Weltkriegs wieder restauriert, 1952 außen und 1993 im Innenraum.

Nach Altjeßnitz eingepfarrt war der ebenfalls östlich der Mulde gelegene Ort Muldenstein. Als Wüstung wird Lusk 1445 erstmals erwähnt und über Lawsk, Steinlaussick, Klosterlaussigk und Mullenstein wandelte sich der Name bis zum 17. Jahrhundert in Muldenstein. Auch hier steht eine romanische Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert, die 1476 um ein Kloster erweitert wurde, das der damalige Lehnsherr Kurt von Ammendorf bauen ließ. Bis zur Reformation 1534 waren dort Franziskanermönche tätig, danach wurde die Kirche in Muldenstein von Altjeßnitz betreut.

1981 wurde die Parochie, die von 1548 bis 1596 zu Jeßnitz gehörte, aufgelöst: Altjeßnitz gehört seitdem zur Landeskirche Anhalts, Muldenstein zum Pfarrbereich Gräfenhainichen.


Quellen für die Erfassung der genealogischen Daten

Von Jeßnitz sind Kirchenbücher ab 1607, für Bobbau ab 1641 vorhanden. In Altjeßnitz wurden 1945 sämtliche Kirchenbücher vernichtet bis auf einen Band, der Amtshandlungen von 1704 bis 1763 umfasst.

Es bestehen Lücken in den Büchern von Jeßnitz 1624–1627, 1636–1638 und (nur bei den Trauungen) 1666–1667. Von Bobbau ist ein Kirchenbuch für den Zeitraum von 1711 bis 1788 verschollen. Es existiert eine Abschrift in Form eines Jahresregisters für die Jahre 1760–1789.

Für die Erfassung der Daten wurden bzw. werden hauptsächlich folgende Kirchenbücher benutz:

  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1607–1642 (vollständig erfasst)
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse, Kommunikanten 1637–1700 (in Bearbeitung, erfasst bis 1670)
    Dieses Kirchenbuch wurde in späterer Zeit neu gebunden und bestand ursprünglich aus zwei separaten Büchern, von denen das erste Einträge von 1637 bis 1667 und das zweite Einträge von 1668 bis 1700 beinhaltete.
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1701–1724
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1723–1759
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1759–1771
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1772–1791
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen 1792–1814
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen 1815–1835
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen 1836–1856
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen 1857–1864
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Taufen 1865–1871
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Trauungen 1792–1833
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Trauungen 1834–1859
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Trauungen 1860–1871
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Begräbnisse 1792–1842
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Begräbnisse 1843–1861
  • Kirchenbuch Jeßnitz: Begräbnisse 1862–1871
  • Kirchenbuch Bobbau: Taufen, Trauungen, Begräbnisse, Kommunikanten 1641–1711 (vollständig erfasst)
  • Kirchenbuch Bobbau: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1760–1789 (abschriftliches Jahresregister)
  • Kirchenbuch Bobbau: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1788–1834
  • Kirchenbuch Bobbau: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1835–1871
  • Kirchenbuch Altjeßnitz, Muldenstein: Taufen, Trauungen, Begräbnisse 1704–1763


Erläuterungen zur Erstellung

Das Ortsfamilienbuch befindet sich derzeit in der Bearbeitungsphase und wird regelmäßig aktualisiert.

Die Schreibweise der Vor- und Familiennamen wurde weitgehend vereinheitlicht und an heute übliche Schreibweisen angepasst. In Klammern gesetzte Familiennamen sind Ehenamen.

Wohnorte und Angaben zum Beruf oder Stand einer Person sind mit einer Zeitspanne angegeben, die als Mindestwert zu verstehen ist. Ob Personen bereits früher oder auch später noch den Beruf ausübten bzw. im Ort wohnten, lässt sich nicht in allen Fällen aus den Quellen ermitteln. Daten mit dem Zusatz „errechnet“ sind aus Altersangaben anderer Einträge errechnet und können je nach Sorgfalt des Schreibers mehr oder weniger abweichen. Geburtsorte ohne zugehörige Datumsangaben sollten als Herkunftsorte verstanden werden. Jahreszahlen mit dem Zusatz „um“ sind Vermutungen.

[°°°] steht für Lücken im Original, […] für nicht (mehr) lesbare Passagen.


Errata

Da trotz sorgfältiger und gewissenhafter Arbeit Fehler im Ortsfamilienbuch nicht ausgeschlossen werden können, werden ergänzende und korrigierende Hinweise gern entgegengenommen und eingearbeitet.


Literatur

  • Franz Büttner Pfänner zu Thal, Anhalts Bau- und Kunst-Denkmäler nebst Wüstungen, Dessau: Kahle 1894.
  • Frauke Gränitz, Haik Thomas Porada, Günther Schönfelder (Hrsg.), Bitterfeld und das untere Muldetal. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bitterfeld, Wolfen, Jeßnitz (Anhalt), Raguhn, Gräfenhainichen und Brehna (= Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat 66), Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2009².
  • Hermann Graf, Anhaltisches Pfarrerbuch. Die evangelischen Pfarrer seit der Reformation, hrsg. vom Landeskirchenrat der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Dessau 1996. (online: Pfarrerbuch)
  • Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, hrsg. vom Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evanglischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V., Bd. 1–10, Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2003–2009.
  • Emil Weihe, Landeskunde des Herzogtums Anhalt, Bd. II, Dessau: Dünnhaupt 1907.

 




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Letzter Stand Familiendatenbank Jeßnitz: 02.01.2025