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Ortsfamilienbuch Hussinetz

Hussinetz (1937 Friedrichstein, polnisch Gesiniec)

Seit 1742 waren böhmische Exulanten zu ihrem ersten Anlaufpunkt in Schlesien nach Münsterberg gekommen, 56 km südlich von Breslau. 1749 gründeten sie Hussinetz (ab 1937 Friedrichstein), 35 km südlich von Breslau. Damit wurde auf dem ehemaligen Vorwerk von Strehlen eine Gemeinde etabliert, in der bis 1945 tschechisch gesprochen wurde, mit tschechischer Schule bis ca. 1873 (Tschechisch-Stunden bis 1887) und tschechischen Gottesdiensten. Ab 1764 wurden unmittelbar südöstlich angrenzende „böhmische Dörfer“ gegründet: Ober-, Mittel- und Nieder-Podiebrad (tschechisch: Horni-, Prostredni- and Dolni-Podebrady, 1937-1945 Mehltheuer, 1944: 885 Einwohner, ab 1945 polnisch Gosciecice Horny, Sr. and Dolny). Diese Gemeinden liegen am Beginn des Hügellandes, im Übergang von der Ebene um die Hauptstadt von Schlesien zum Riesengebirge.

Auf dem Bild von ca. 1900 mit Blickrichtung Nord sind im Vordergrund Häuser von Hussinetz zu sehen, in der Bildmitte der weithin sichtbare und 1945 gesprengte Turm des Rathauses Strehlen, rechts oben die evangelische Kirche Strehlen und am linken Rand der Marienberg.

Die insgesamt 23 Kirchenbücher von Hussinetz (1751 bis nach 1945) wurden vollständig ausgewertet. In Buchform sind im Ortsfamilienbuch Hussinetz (Erstveröffentlichung 2000) die Daten aller bis 1890 Geborenen zusammen mit den Daten des Kirchenbuchs der Tschechischen Gemeinde Münsterberg (1742-1811) veröffentlicht. Das online-Ortsfamilienbuch (OFB) zeigt alle Daten von Personen, die dem Personenstandsgesetz entsprechen (geboren, verheiratet und/oder gestorben vor mindestens 110, 80 bzw. 10 Jahren). Zusätzlich wurde bereits früher aus dem Buch „Pozvani do Slezska“ die von Edita Sterik erfasste böhmische Gründergeneration schlesischer Orte aufgezählt, z.B. von Friedrichsgrätz und kleineren Orten, sowie von Friedrichstabor, wodurch sich Überschneidungen mit dem online-OFB von Gross-Friedrichstabor ergeben. Außerdem wurden Nachträge zu vielen Personen und von Nachfahren eingegeben.

Der Pfarrer von Hussinetz bezeichnete 1937 seine Gemeinde und die von Strausseney (siehe online-OFB) als die noch einzigen böhmisch-reformierten Gemeinden Schlesiens. Nach 1945 wurden die wenigen verbliebenen Gemeindemitglieder beider Gemeinden von der böhmisch-reformierten Gemeinde in Zelow bei Lodz betreut (siehe online-OFB), die 1802 von Siedlern aus Hussinetz, Friedrichstabor und Friedrichsgrätz gegründet wurde.

Weitere Informationen werden zu Hussinetz bzw. zu Hussinetz und Strehlen gegeben.

Das Ortsfamilienbuch von Hussinetz wird in der Reihe Deutscher Ortssippenbücher der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte als Band 00.278 geführt.
Titel: Ortsfamilienbuch Hussinetz, Cardamina® Verlag, 634 Seiten, Leinen-gebunden, DIN-A4, Preis im Buchhandel 45 €
Autor: Ditmar Kühne, Kulmbach 2000, Fassung 2017
Beschreibung: umfasst Heiraten, Taufen und Sterbedaten der Tschechischen Gemeinde Münsterberg (1742-1811) und der böhmisch-reformierten Gemeinde Hussinetz (1751-1890)


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Letzter Stand Ortsfamilienbuch Hussinetz: 14.04.2024