Ortsfamilienbuch Griesbach (Landgericht)

Das Landgericht (auch: Pfleggericht) Griesbach war eine Verwaltungsbehörde des Herzogtum/Kurfürstentum/Königreichs Bayern, die seit etwa der Mitte des 13. Jhdts. nachweisbar ist. Geografisch umfasste das Landgericht seit dem 15. Jhdt. das untere Rottal und das Inntal zwischen Malching und Vornbach am Inn. Es reichte im Norden rechts entlang der Wolfach bis knapp vor die Tore von Vilshofen. Von der Donau war das Landgericht abgetrennt durch die Grafschaft Neuburg am Inn. Der Kernbereich, die Täler von Rott und Inn, ist bis heute landwirtschaftlich geprägt. 

Literatur: Blickle, R. (1970). Landgericht Griesbach. Kommission für Bayerische Landesgeschichte. https://geschichte.digitale-sammlungen.de/hab/band/bsb00007638

Die Daten in diesem OFB konzentrieren sich auf die bäuerliche Bevölkerung im Landgericht Griesbach, insbesondere in den Tälern von Rott und Inn, dem Hügelland dazwischen sowie angrenzenden Gebieten (Amt Riedenburg des Fürstbistums Passau, Grafschaft Neuburg am Inn, bayerische Landgerichte Vilshofen und Pfarrkirchen, Herrschaft Malching). Der nördliche Teil des Landgerichts ist aus verschiedenen Gründen leider unterrepräsentiert. Die Daten decken die Zeit vom 16. bis zum 19. Jhdt. ab. Sie wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte von verschiedenen Forschern gesammelt, aber nur in kleinen Teilen und sehr selektiv veröffentlicht. Mit diesem OFB soll den zahlreichen und zumeist unbekannten Forschern gedankt werden, wobei ich insbesondere Wolfgang Gerauer (Passau) und Ferdinand Karosser (Pocking) als Adressaten dieses Dankes hervorheben möchte.

Zu den Daten selbst sind einige Anmerkungen angebracht.

(1) Das OFB "Landgericht Griesbach" und die GEDBAS Datenbank 68246 basieren auf dem identischen Datenmaterial. Sowohl auf GEDBAS wie auch im OFB gilt, dass das GEDCOM-Format leider nur einen Teil der Original-Daten unterstützt, was zwangsläufig dazu führt, dass sowohl auf GEDBAS wie auch im OFB viele wichtige Details, insbesondere Quellenangaben, fehlen. Der vollständige Datensatz ist im Gramps-Format auf Zenodo in der CompGen-Community abgelegt (Demlehner, U. (2024). Haus- und Hofforschung im Landgericht Griesbach. Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.12727436). Die Daten werden laufend fortgeschrieben, das OFB, der Datensatz auf GEDBAS sowie der umfassende auf Zenodo werden mehrmals jährlich upgedatet.

(2) Ein alternativer Einstieg in den vollständigen Datensatz ist möglich über ein Overlay für den BayernAtlas (https://atlas.bayern.de/?c=782392,5385474&z=10&r=0&l=tk,https%3A%2F%2Fraw.githubusercontent.com%2FUlrichDemlehner%2FHABGRI3D%2Fmain%2FHABGRI3D.kml&mid=2), das nicht den GEDCOM-Limitierungen unterliegt. Diese Daten werden in aller Regel täglich aktualisiert und können daher von den Daten im OFB, auf GEDBAS oder Zenodo abweichen.

(3) Die Ortsangaben werden in vielen Fällen auf die Ebene von Höfen, Häusern und entsprechenden Hofnamen heruntergebrochen. Beim Einstieg über den BayernAtlas werden Höfe/Häuser auch auf der Karte geolokalisiert. Die verwendeten Hausnummern sind die Hausnummern aus dem bayerischen Urkataster, der in den 1840er Jahren entstand. Nähere Informationen zum Vorgehen und zur verwendeten Nomenklatur finden sich in der genannten Veröffentlichung auf Zenodo.

(4) In großen Teilen des Landgerichts waren bis weit ins 18. Jhdt. patrilineare Familiennamen auch in schriftlichen Dokumenten (z.B. Briefprotokolle, Kirchenbücher) unbekannt bzw. nicht gebräuchlich. Stattdessen wurden Hofnamen verwendet, die insbesondere bei kleineren Anwesen über die Zeit auch größeren Veränderungen unterlagen. Dies führt zwangsläufig dazu, dass die Mitglieder einer Familie auch unter verschiedenen Namen bekannt und belegt sein können. Zeitbedingt unterlag auch die Schreibweise eines bestimmten Namens größeren Variationen, welche nicht künstlich korrigiert wurden.

(5) Das Datenmaterial wurde aus Datenschutzgründen beim Geburtsjahr 1900 abgeschnitten. Dies hat natürlich zur Folge, dass Kinder in Familien fehlen, wenn diese Kinder nach 1900 geboren wurden.

(6) Ich freue mich über alle Hinweise auf Irrtümer und Vorschläge zur Ergänzung der Daten.