|
Ortsfamilienbuch GlewitzGlewitz (Kreis Naugard) lag 7 km nordöstlich von Gollnow und 15 km südwestlich von Naugard. Die klassische Form eines Angerdorf deutet darauf hin, dass Glewitz während der deutschen Ostkolonisation im Mittelalter gegründet wurde. Die ersten Erwähnungen von Glewitz stammen aus dem fünfzehnten Jahrhundert (es gibt Hinweise darauf, dass Dietrich von Luchte in dieser Zeit Besitzer war). Glewitz lag aber auch im Herrschaftsgebiet der Grafen von Eberstein, diese waren seit 1274 für Naugard und einzelne benachbarte Dörfer Lehnsfolger der Camminer Bischöfe. Erste Angaben über die Einwohner von Glewitz stammen aus dem Jahr 1655 (Besitzer: Ludwig Christoph Graf Eberstein)
Mit dem Erlöschen des gräflichen Hauses von Eberstein 1663 wurde die Grafschaft Naugard am 17.02.1665 von Ernst Bogislaw von Croy und Arschott belehnt, bis sie nach dessen Tod 1684 brandenburg-preußisches Domänenamt wurde. Das Amt Naugard betrieb in Glewitz fortan ein Vorwerk mit einer Fläche von ca. 75 Hektar. Eine weitere Nennung von Einwohner in Glewitz ist der Blankenseeschen Hufen-klassifikation von Hinterpommern (1717/19) zu entnehmen
Die männliche Bevölkerung von Glewitz war gemäß des Kantonsreglement von König Friedrich-Wilhelm I. im Jahr 1733 in Preußen zur Unterhaltung im 5. Bayreuth Anspacher Dragoner-Regiment, 4, Esquadron dienstverplichtet. Das Vorwerk Glewitz wurde 1764/1765 abgebaut und mit 6 Kolonisten besetzt (diese wurden 1780 Erbpächter). Die Zahl der Bauernhöfe wuchs somit auf 10. 1775 wurde das Schulhaus im Dorf erneuert, das alte Haus fiel ebenso wie 3 Bauernhäuser am 04.03.1775 einem großen Brand zum Opfer. 1789 wurde eine neue Kirche gebaut. Die im Jahr 1596 von Glockengießer Joachim Karstede in Stargard angefertigte Glocke wurde auch im neuen Kirchturm eingebaut. Glewitz lag an der Reichsstraße 2, diese führte als wichtige Landstraße der Provinz Pommern von Berlin über Stettin, Köslin und Stolp bis nach Danzig. Diese Strecke wurde seit 1654 von der brandenburgischen Postkutsche Berlin - Danzig befahren. Zwischen 1830 und 1835 wurde die Strecke zwischen Stettin und Danzig als wichtigste Verkehrsader Pommerns zur Chaussee ausgebaut. In den Jahren 1924-1925 gab es in Glewitz 9 landwirtschaftliche Betriebe mit einer Größe von 36 bis 111 Hektar. Nach Flucht und Vertreibung (Räumungsbefehl am 05.03.1945) fanden viele Glewitzer eine neue Heimat in Schleswig-Holstein (u.a. Kreis Dithmarschen) Literatur:
Quellen:
|
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Letzter Stand Ortsfamilienbuch Glewitz: 08.02.2020 |