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Ortsfamilienbuch Drausnitz

Drausnitz (Droździenica, Droszczieniza) war ein adeliges Dorf mit einem Krug und einer Mühle, am nördlichen Rand der Kraina gelegen, deren Gebiet eingegrenzt wurde von den Flüssen Kamionka und Dobrinka im Norden, der Brahe im Osten, der Netze im Süden und der Küddow im Westen. Zum Dorf gehörten der Gutsbezirk Zwangsbruch und das Vorwerk Ludwigsberg (bis 1871 Lassen). Als Besitzer lassen sich unter anderem feststellen Falo v. Czarnikau (1288), die Familie Waldowski, dann Georg Zalinski, Mathias Darpowski und Johann Obarski (1570) und die Familie Czapski (1772).

Verwaltungsmäßig gehörte Drausnitz zum Kreis Konitz (bis 1874) bzw. Kreis Tuchel (bis 1920) im Regierungsbezirk Marienwerder, Westpreußen, und nach dem 10. Januar 1920 zum Powiat Tucholski in der Republik Polen. Das zuständige Standesamt war Resmin, von dem nur noch die Nebenbücher existieren, da die Originale im September 1939 im Rahmen der Kampfhandlungen beim deutschen Überfall auf Polen vernichtet wurden.

In die Schule gingen neben den Kindern aus Drausnitz auch die aus Zwangsbruch, Ludwigsberg und Resmin. Als Lehrer ließen sich bisher feststellen Johann Christian Listauer oder Lismann (1775ff.), Michael Grams (um 1800), Michael Faedtke (1824, 1827), Wilhelm Dobrint (1829), Carl Dreyer (ab Oktober 1831), Arnold Haenschke (ab ca. 1853 bis 1880) und Wilhelm Müller (ab ca. 1882).

Kirchliche Zugehörigkeit
Kirchlich waren die katholischen Einwohner nach Kamin eingepfarrt. Für die protestantischen Einwohner stellt sich die Lage dagegen kompliziert dar:

  • nach 1865/66: evangelischen Kirche in Kamin,
  • vor 1865: evangelische Kirche in Tuchel (regelmäßige Eintragungen erst ab 1819; vorher bei Bestattungen zwei im Jahr 1803, bei Trauungen einige wenige, teilweise auch als Abschrift der Konitzer Kirchenbücher, nur eine Taufe; bei Taufen sind später auch solche (nach-)verzeichnet, die der katholische Pfarrer (in Kamin) für Lutheraner durchgeführt hat; das Traubuch ist nur bis 1859 überliefert),
  • vor 1819: evangelische Kirche in Konitz (hauptsächlich Taufen ab ca. 1773 bis 1788; einige Trauungen ca. 1774 bis 1819, allerdings häufiger vor 1800; Bestattungen: eine) und katholische Kirche in Kamin (zum Teil auch bis ca. 1830, dabei hauptsächlich Taufen, weniger Trauungen, kaum Bestattungen) und evangelische Kirche in Zempelburg (Konfirmationen 1807-1847, darin Konfirmationen aus Drausnitz im Zeitraum 1811 bis 1826),
  • vor 1772: katholische Kirche in Kamin (fast ausschließlich Taufen, Eheschließungen vor allem bei gemischtkonfessionellen Paaren, fast keine Bestattungen).

Es muss eine weitere Kirchspielzugehörigkeit gegeben haben, in der die Eheschließungen und vor allem auch Bestattungen der protestantischen Bevölkerung vor 1772 bzw. 1819 registriert worden sind. Denkbar wären hier Grunau, in das zum Beispiel die protestantische Bevölkerung Kamins eingepfarrt war, oder Baldenburg, von dem aus zum Beispiel ab 1787 bis Ende der 1790er Jahren das Kirchspiel Tuchel interimsweise mitbetreut worden ist. Von diesen Amtshandlungen ist ein Teil scheinbar in das Kirchenbuch Tuchel übertragen worden; unter den übertragenen Einträgen erscheint Drausnitz aber nicht.
Für die Zeit vor 1874 sind zurzeit hauptsächlich die evangelischen Kirchenbücher ausgewertet bzw. in der Auswertung.

Schreibweise
Deutschsprechende Pastoren und Standesbeamte tendierten dazu, polnische Eigen- und Familiennamen in ihrer Schreibweise einzudeutschen (z.B. Manschewski statt Manszewsky), polnisch sprechende Pfarrer dagegen polonisierten häufig die Schreibweise deutsche Namen (z.B. Fryc statt Fritz) – und beides passierte in vielen verschiedenen Varianten. In der Regel ist im OFB eine einheitliche Schreibweise von Namen zumindest für einen festen Zeitraum (z.B. ab 1874, Standesamtsregister) gewählt worden. Weitere Schreibweisen werden personenweise angegeben.
Für Ortsbezeichnungen und Kreiszugehörigkeit ist das Jahr 1874 gewählt worden, also kurz vor der Neueinrichtung des Kreises Tuchel.

Entwicklung der Ortschaft:

1772/73: 230 Einwohner, davon 26 Bauern (darunter auch der Krüger und der Müller) mit Familie sowie Mägden und Knechten, außerdem elf Instmänner (darunter der Schmied und je ein Schaf-, Kuh- und Pferdehirte) mit ihren Familien und schließlich sieben „Lohnweiber“, teilweise mit Kindern, und 4 „alte Weiber“
1789: 28 Feuerstellen, davon vermutlich 26 Bauernhäuser sowie die Schmiede und der Krug
1820: 31 Feuerstellen mit 116 (?) Einwohnern
1824: aufgezählt werden die Hausnummern 1 bis 20; die Häuser 1 bis 15 sowie 17 und 19 haben dabei evangelische Besitzer, die Häuser 16, 18 und 20 nur evangelische Einlieger, aber offenbar katholische Besitzer. Die fehlenden (?) elf Häuser im Vergleich zu 1820 bzw. 16 im Vergleich zu 1843 dürften demzufolge ebenfalls katholischen Besitzern gehören.
1843: 268 Einwohner, 36 Feuerstellen; Rittergut (Besitzer: J.G. Lesse)
1868: 355 Einwohner, davon 190 evangelisch und 155 katholisch; 103 Gebäude, darunter 40 „Privatwohnhäuser“; 
1878: 460 Einwohner (aus: Das Reichs-Postgebiet. Topographisch-statistisches Handbuch [...]. Berlin 1878).
1905: 492 Einwohnern, davon 249 evangelisch, 239 katholisch und 4 jüdisch; 64 Wohnhäuser und 94 Haushalte
1910: 557 Einwohner, davon 540 deutschsprechend (301 ev., 236 kath., 3 jüdisch) und 16 polnisch sprechend (16 kath.), eine Person zweisprachig; 78 Wohnhäuser und 94 Haushalte

Quellen
Neben den o.a. Kirchenbüchern und Standesamtsregistern (bei archion.de, ancestry.de und genealogiawarchiwach.pl) auch

  • Groth, Andrezej: „Angehörige der evangelischen Gemeinde in Tuchel 1824.“ In: Altpreußische Geschlechterkunde. Neue Folge. Band 39. Hamburg 2009, S. 33ff.
  • Röpell, C.: Statistik des Conitzer Kreises nebst einem Ortschafts-Verzeichnisse. Conitz 1846.
  • Topographisch-Statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Nach amtlichen Quellen im Auftrage der Königlichen Regierung. Danzig 1868.
  • Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein, Danzig, Marienwerder, Posen, Bromberg und Oppeln. Auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen. Berlin 1912, Heft III: Regierungsbezirk Marienwerder.
  • Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß aller Ortschaften des Marienwerderschen Regierungs-Bezirks. Königl. Westpr. Kantersche Hofbuchdruckerei, Marienwerder 1820.
  • Kontributionskataster 1772/73 (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz II. HA GD, Abt. 9, Polizeiverwaltung Tit. 93 Nr. 37 Band 1-9)
  • Indexierung von Kirchenbüchern der katholischen Kirche in Kamin vom Verein Pomorskie Towarzystwo Genealogiczne (ptg.gda.pl)

Bitte und Hinweise
Die im Ortsfamilienbuch aufgeführten Daten wurden von mir sorgfältig erfasst und geprüft. Trotz aller Bemühungen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich Fehler eingeschlichen haben. Um das OFB zu verbessern, sind Hinweise zu fehlerhaften Einträgen sowie Ergänzungen mit Quellenangabe stets willkommen.




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Fragen zu den Daten, Ergänzungen und Korrekturen bitte an:
W. Vörtmann


Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen (VFFOW)


Letzter Stand Ortsfamilienbuch Drausnitz: 06.07.2025
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