![]() |
![]() |
![]() |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Familiendatenbank Dannenberg/Mark
500 Jahre Familiengeschichte in einem Gutsdorf auf dem Barnim
Ausschnitt aus: Messtischblatt (1890). Quelle: Staatsbibliothek zu Berlin - Kartenabteilung, IIIC Kart N 730, Bl. 1696. Veröffentlichungsgenehmigung am 4. Okt. 2023
Enthält: Dorf Dannenberg, Vorwerk Torgelow, Vorwerk Klein Torgelow (+), Vorwerk Platz (+) - siehe OpenStreetMap Zeitraum: 1535 - 1765 (wird erweitert)
Dannenberg/Mark gehörte zum Kreis Oberbarnim in der Provinz Brandenburg (1947-1952: Land Brandenburg) und ab 1952 zum Kreis Bad Freienwalde im Bezirk Frankfurt/Oder (1952-1990) bzw. im Bundesland Brandenburg (1990-1993). Seit der Kreisreform von 1993 liegt der Ort im Landkreis Märkisch-Oderland im Bundesland Brandenburg. Zur Ortsgeschichte siehe:
Vorwort Der Gedanke eines Familienbuches von Dannenberg entstand beim Bearbeiter, nachdem er im Jahre 2020 in die zu Wohnzwecken umgebauten ehemaligen sowjetischen Kasernen, 3 km südwestlich vom Zentrum (Markt) der Kurstadt Bad Freienwalde entfernt, gezogen war und und sich für die Geschichte seines Wohnortes interessierte. Das (Wald-) Gebiet, der sogenannte "Sparrenbusch", gehörte ursprünglich zu Dannenberg und wurde erst 1928 nach Bad Freienwalde eingemeindet. Den Bearbeiter reizte die fachliche Herausforderung, für einen überschaubaren Ort das vorhandene personengeschichtliche Quellenmaterial zu erschließen. Dies beinhaltet nicht nur die Kirchenbücher, sondern auch die Standesamtsregister und Militärkirchenbücher sowohl von Dannenberg als auch von den umliegenden Gemeinden. Schließlich sollen auch ungedruckte Quellen in Archiven und die Literatur berücksichtigt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden nicht gedruckt, sondern als online-Datenbank veröffentlicht. Der Vorteil gegenüber einem gedruckten Werk besteht zweifelsohne darin, dass weit mehr potentielle Interessierte erreicht werden können und Ergänzungen bzw. Korrekturen jederzeit möglich sind Trotz aller Sorgfalt sind Fehler nicht zu vermeiden. Daher wäre ich sehr dankbar, wenn Sie mich über ensprechende Funde informieren würden.
Bad Freienwalde (Oder), 28. März 2023 Stefan Rückling Personenstandsquellen Evangelische Kirchenbücher Dannenberg war stets ein Kirchdorf. Das älteste (baufällige?) Kirchengebäude wurde 1814 bis auf einen 1738 erbauten Turm abgebrochen und trotz wiederholten Drängens der Gemeine erst 1844 durch einen Neubau ersetzt.[1] Der mit [Holz-] Schindeln gedeckte Turm entzündete sich am 23. Mai 1893 durch Flugfeuer, das vom Brand einer benachbarten Scheune übergesprungen war, und so wurde die zweite Kirche ein Raub der Flammen. Das heute noch stehende Gotteshaus wurde im Jahre 1894 im neugotischen Stil erbaut. Bereits bei der ersten evangelischen Kirchenvisitation (1542) hatte Dannenberg kein Pfarrhaus, sondern wurde kirchlich von Wölsickendorf aus versorgt. Später (1574, 1600) war das Dorf eine Tochterkirche von Gersdorf.[2] Später (schon 1662)[3] gehörte der Ort zur Mutterkirche in Cöthen. Die evangelischen Kirchenbücher von Dannenberg sind ab 1738 erhalten. Im Zuge einer Sicherungsverfilmung (2001) wurden Mikrofiches angefertigt, die im Evangelischen Landeskirchlichen Archiv in Berlin im Rahmen der Schutzfristen (Taufen 90 Jahre, Konfirmationen 75 Jahre, Trauungen 70 Jahre, Begräbnisse 30 Jahre) einsehbar sind. Im Archivbericht / Beiheft 73 werden auf Seite 415, 416 die folgenden Kirchenbücher für Dannenberg aufgeführt:
Die Mikrofiches (nicht die Kirchenbücher) der Sign. 17219, 17220, 17237, 17233, 17235 wurden digitalisiert und sind online in Archion.
Duplikate der evangelischen Kirchenbücher Nach dem Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) mussten Zweitschriften (Duplikate) der Kirchenbücher erstellt und jährlich an die zuständigen Gerichte eingesandt werden. Diese Vorschrift entfiel mit Einführung der Standesamtsregister am 1. Oktober 1874. Für Dannenberg war bis 1849 das Patrimonialgericht in Cöthen und ab 1849 das Kreisgerichtskommission I in Freienwalde zuständig. Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam sind folgende Duplikate vorhanden:
Militärkirchenbücher Zur Zeit der Altpreußischen Armee (1714-1806) gehörte der Kreis Oberbarnim zum Kanton[4] des Infanterie-Regiments Nr. 23, das 1714 errichtet und 1806 aufgelöst wurde.[5] Die preußische Heeresreform von 1813 ersetzte das Kantonsystem durch die allgemeine Wehrpflicht. Einer Angabe von 1937 zufolge waren im Standortpfarramt Alte Garnisonkirche in Berlin folgende Kichenbücher des Infanterie-Regiments Nr. 23 vorhanden: Taufen 1736-1809 und Trauungen 1736-1806.[5] Diese Regimentskirchenbücher befinden sich heute im Geheimen Staatsarchiv in Berlin:[6]
Die Kirchenbücher wurden im Jahre 1936 von der Reichsstelle für Sippenforschung fotografiert, allerdings linke und rechte Seiten getrennt. Die Mikrofilme liegen heute im Sächsischen Staatsarchiv in Leipzig:[7]
Kopien dieser Mikrofilme wurden im Jahre 1984 von der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" (USA) erworben. Sie sind online in Familysearch:
Drei dieser Filme sind auch online in Ancestry, Sammlung "Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1567-1945":
Katholiken Die wenigen Katholiken gehörten zur 1849 gebildeten katholischen Gemeinde (ab 1924: Kuratie) Maria Hilfe der Christen in Freienwalde (Oder).[8] Die ab 1924 vorhandenen Kirchenbücher befinden sich in der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul in Eberswalde.[9] Ob ältere Eintragungen in den bereits 1848[9] einsetzenden Matrikeln der Pfarrei St. Laurentius in Wriezen zu finden sind, ist unbekannt. Juden Nach dem Preußischen Judenedikt von 1812 mussten die Geburten, Heiraten, Sterbefälle von Juden bei den Stadt- und Landgerichten bzw. Landratsämtern registriert werden. Ab 1849 wurden die Geburts-, Heirats-, Sterberegister der Juden bei den neu eingerichteten Kreisgerichten geführt. Die Judenregister des Stadt- und Landgerichts Freienwalde befinden sich im Oderlandmuseum in Bad Freienwalde:[10]
Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam sind folgende Judenregister der Gerichtskommission I in Freienwalde vorhanden:
Dissidenten Das Preußische Religionspatent vom 30. März 1847 erlaubte erstmals ausdrücklich den Austritt aus der evangelischen Landeskirche. Fortan mussten die Geburten, Heiraten, Sterbefälle von Dissidenten dem jeweils zuständigen Gericht gemeldet werden. Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv in Potsdam sind folgende Dissidentenregister der Gerichtskommission I in Freienwalde vorhanden:
Standesamtsregister Im Zuge des "Kulturkampf" wurden in Preußen am 1. Oktober 1874 Standesämter eingerichtet. Sie beendeten das bis dahin nach Religionen getrennt geführte Personenstandswesen. Dannenberg gehörte zum Standesamt in Cöthen. Die nicht mehr der gesetzlichen Schutzfrist (Geburten 110 Jahre, Heiraten 80 Jahre, Sterbefälle 30 Jahre) unterliegenden Standesamtsregister befinden sich im Archiv des Amts Falkenberg-Höhe in Falkenberg (Mark). Jüngere Jahrgänge liegen im Standesamt im selben Haus. Quellenbeschreibung Die evangelischen Kirchenbücher von Dannenberg beginnen im Jahre 1738, also verhältnismäßig spät im Vergleich zu umliegenden Orten (Cöthen 1663, Falkenberg 1649, Freienwalde 1706, Gersdorf 1662, Hohenfinow 1649, Wölsickendorf 1699 [Kriegsverlust bis auf Duplikate ab 1825]). Ältere Kirchenbücher waren schon 1933 nicht (mehr) vorhanden,[11] wobei es unwahrscheinlich ist, dass erst 1738 mit entsprechenden Aufzeichnungen begonnen wurde, denn bereits die brandenburgische Konsistorialordnung von 1573 schrieb die Führung von Kirchenbüchern vor. Es fällt auf, dass im Jahre 1738 nicht nur die Kirchenbücher angelegt, sondern auch ein neuter Kirchturm gebaut wurde.[1] Daher besteht Grund zur Vermutung, dass noch ältere Kirchenbücher durch einen Brand des Kirchturms (um 1737) vernichtet worden sein könnten. Die Dannenberger Kirchenbücher bilden die Grundlage der Datenbank. Ausgewertet wurden nicht die Originale, sondern die digitalisierten Mikrofiches in Archion, weshalb keine Aussagen zu Einbandmaterial, Papierqualität und Wasserzeichen gemacht werden können. Das älteste Kirchenbuch (Sign. 17219) im handlichen, nahezu quadratischen Format befindet sich in einem seinem Alter entsprechenden Zustand und zeigte zum Zeitpunkt der Verfilmung (2001) keine Spuren einer Restaurierung. Eine Aufschrift auf dem Buchdeckel fehlt, stattdessen findet sich im Buch auf dem ersten Blatt: Dannenbergisches Kirchen-Buch Das Buch umfasst 294 Seiten, die allerdings nicht paginiert sind. Die ersten 30 Jahre wurde das Kirchenbuch nur oberflächlich geführt: In Taufeinträgen werden die Kindesmütter nicht genannt, in Traueinträgen stehen außer dem Traudatum und den Namen des Brautpaars keine weiteren Angaben, ebenso wortkarg sind die Begräbniseinträge; Berufsbezeichnungen sind nur teilweise erwähnt. Ab 1765 wurden die Einträge nicht mehr chronologisch, sondern getrennt nach Taufen, Trauungen und Begräbnissen vorgenommen. Lücken in der Kirchenbuchführung sind nicht ersichtlich. Die Schreiber des Kirchenbuches sind zweifellos die Pfarrer aus Cöthen gewesen, wie die jeweils identischen Handschriften der Kirchenbücher von Cöthen, Dannenberg und Falkenberg zeigen. Im Einzelnen handelt es sich um David Walter (1707-1741) und seinen Sohn David Gottlieb Walter (1741-1772) sowie um Georg Christian Bindemann (1772-1803), Karl Ludwig Bade (1805-1811) und Friedrich Karl Neumann (1812-1836). Der Pfarrer David Walter führte das Dannenberger Kirchenbuch über seine Emeritierung hinaus bis kurz vor seinem Tod: Seine letzter Eintrag datiert vom 24. August 1754 (den nächsten Eintrag vom 18. Oktober 1754 schrieb sein Sohn), ehe er am 21. Dezember 1754 starb. Erfassungsgrundsätze Der Vorteil gegenüber einer Indexierung oder gar Transkription eines Kirchenbuches besteht darin, dass der Bearbeiter eines Ortsfamilienbuches mit der Gemeinde (und v. a. den Personennamen) besonderes gut vertraut ist und, wenn auch die Paten und Quellen außerhalb der Kirchenbücher ausgewertet werden, zu Erkenntnissen kommen kann, die sich dem Außenstehenden bei punktueller Suche nach einem Kirchenbucheintrag nicht offenbaren. Zweifelohne ist eine solche genealogische Auswertung mit zahllosen Schwierigkeiten verbunden, die häufig in der mangelnden bzw. wortkargen Kirchenbuchführung begründet sind. Um vorschnelle Schlüsse und unzutreffende genealogische Konstruktionen möglichst zu vermeiden, wurden sämtliche Patenangaben, das Konfirmationsregister und das zumindest zeitweise geführte Kommunikantenregister berücksichtigt. In die Datenbank aufgenommen wurden alle Personen, die nachweislich in Dannenberg gelebt haben. Teilweise konnte die Herkunft einiger Personen erst durch die Analyse der Paten geklärt werden. Diese wurden in Textform übernommen und zusätzlich verlinkt, wenn sie in Dannenberg gewohnt haben. Durch die Verlinkung der Paten sind die verwandtschaftlichen Beziehungen leichter nachvollziehbar. Personennamen wurden grundsätzlich so übernommen, wie sie in den Quellen zu finden sind, doch konnte aus technischen Gründen für jede Person jeweils nur ein Vor- und Nachname gewählt werden. Weitere Schreibweisen wurden vermerkt. Das vor ca. 1800 übliche weibliche Suffix -in (auch -en) bzw. -s wurde weggelassen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Ortsnamen wurden vereinheitlicht und der heutigen Schreibweise angeglichen, um das Ortsverzeichnis nicht unnötig aufzublähen, aber in ihrer zeitgenössischen Zugehörigkeit belassen, z. B. nicht Dannenberg (Kreis Märkisch Oderland), sondern Dannenberg (Kr. Oberbarnim). [1] Schmidt, Rudolf: Aus der Pfuelen Land. I: Zur Geschichte von Dannenberg, Coethen, Torgelow, Platz, Sonnenburg, Falkenberg (Mark), Brunow, Gielsdorf, Wilkendorf, Schulzendorf, Möglin, Grünthal und Sydow. Im Auftrage des Kreisausschusses des Kreises Oberbarnim. Bad Freienwalde (Oder) 1928, Seite 16 [2] Die brandenburgischen Kirchenvisitations-Abschiede und -Register des XVI und XVII. Jahrhunderts. Band 4/3: Östliche Mittelmark. Aus dem Nachlass von Victor Herold herausgegeben von der Historischen Kommission zu Berlin. Bearbeitet von Christiane Schuchard. Berlin/Boston 2019 (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 109/3), Seite 464-465 [3] Als Georgius Gerhardt Gensichen im Jahre 1662 das Kirchenbuch von Gersdorf (mit Kruge) anlegte, bezeichnete er sich (nur noch) als "Pastor zu Trampe, Klobbeck und Gerstorff". Quelle: Evangelisches Landeskirchliches Archiv in Berlin, Gesamtkirchenbuch der evangelischen Kirchengemeinde in Gersdorf 1662-1777, Sign. 17368, online in Archion [4] Zum Kantonsystem der altpreußischen Armee vgl. Kantonsystem – Wikipedia. [5] Zum Infanterie-Regiment Nr. 23 vgl. Die Altpreußische Armee 1714-1806 und ihre Militärkirchenbücher. Bearbeitet und zusammengestellt von Alexander v. Lyncker. Berlin 1937 (=Schriftenreihe der Reichsstelle für Sippenforschung, Bd. 1), Seite 54-56 [6] Eger, Wolfgang: Verzeichnis der Militärkirchenbücher in der Bundesrepublik Deutschland (nach dem Stand vom 30. September 1990). Neustadt an der Aisch 1993 (=Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft der Archive und Bibliotheken der evangelischen Kirche, Bd. 18), Seite 108, 109, 114, 118 [8] Amtlicher Führer durch das Bistum Berlin. 22. Ausgabe (1938), Seite 110 [9] Kirchenbuchdatenbank des Diözesanarchivs in Berlin: Freienwalde (Oder) und Wriezen [10] Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer. Herausgegeben von Stefi Jersch-Wenzel und Reinhard Rürup. Band 1: Eine Bestandsübersicht. Bearbeitet von Andreas Reinke und Barbara Strenge unter Mitarbeit von Bernhard Braun und Nathan Sznaider. München u. a. 1996, S. 135 [11] Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Brandenburg. Auf Grund amtlichen Materials zusammengestellt von Kurt Meyerding de Ahna. In: Archiv für Sippenforschung und anverwandte Gebiete, 10. Jg. (1933), S. 97-141, hier: S. 107
Quellenverzeichnis Ungedruckte Quellen
Gedruckte Quellen
Internet Nicht mehr vorhanden
Beides befand sich im Gutsarchiv in Cöthen und wurde von Rudolf Schmidt (1928) ausgewertet. |
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Letzter Stand Familiendatenbank Dannenberg/Mark: 14.06.2025 Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons - Namensnennung 4.0 International Lizenz ![]() |